Gott als Schöpfer der Welt sehen und darum alles Leben und was wir dazu brauchen als Geschenk aus seiner Hand begreifen – das verbindet Juden und Christen. Und so gibt es bei beiden Erntedankfeste, die das in den Blick rücken.
Das christliche Erntedankfest wird in der Regel am 1. Sonntag im Oktober gefeiert.
Dann ist die Ernte eingebracht und wir schmücken den Altarraum üppig oder eher symbolisch mit den Früchten aus Feld und Garten. Wir machen uns bewusst, dass das nicht Ware aus dem Supermarkt ist, sondern Schöpfungsgabe. Wir nehmen auch in den Blick, dass die Gaben der Schöpfung weltweit gerecht verteilt werden sollen. Und zum Abschluss des Schöpfungsmonats gehört die Frage unserer Verantwortung für den sorgsamen Umgang mit der Schöpfung mit dazu.
Das jüdische Erntefest Sukkot wird sieben Tage lang im Kreis der Familie im Freien gefeiert. Dazu werden die Laubhütten aufgebaut, die dem Fest den Namen geben – ein einfaches Lattengerüst, das ein Dach aus grünen Zweigen erhält. Eine Erinnerung an die provisorischen Behausungen in den Jahren der Wüstenwanderung. So verbindet sich der Dank für die Ernte mit dem Blick auf die Geschichte des Volkes. In beidem zeigt sich Gott, als der, der für seine Menschen sorgt. Zum Laubhüttenfest gehört es, Gäste einzuladen und sich am Reichtum des Lebens gemeinsam zu freuen.